straftaten, verbrechen, flucht: live!

vorwort

dies ist die berichterstattung über ein verbrechen, passiert in einer kalten winternacht. ich, der berichterstatter, bin angeheurter lakai einer international anerkannten und hoch geachteten verbrecherin namens "miss kätzchenkatze", die für die dreckige arbeit bar, in diamanten und mittels waffenschiebergeschäftsvermittlungen bezahlen hätte sollen, sich dann aber aus dem staub gemacht hat und mich alleine am tatort zurückliess. als rache wird dieser detaillierte bericht erstattet, allerdings mit einem 8px-raster über dem gesicht der handelnden gesetzlosen (allerdings vor dem resize, wie ich gerade erkenne), um die identität der beteiligten untergrundkreaturen zu schützen und die interneteigene anonymität voll auszunutzen.

die vorbereitungen

die drahtzieherin und das subjekt der begierdetreffpunkt war der geheime unterschlupf, der kontrollraum einer schwimmenden insel im pazifik, die im notfall auch untertauchen kann. sie wird von genmanipulierten haien mit laserstrahlen auf dem kopf bewacht. hier sehen sie die ob ihres genialen planes, der nur einem kranken superschurkengehirn entspringen kann, stolz posiert. im hintergrund erkennen sie das objekt, welches den mittelpunkt des bald stattfindenen verbrechens darstellen wird: die beute (lassen sie sich nicht von der tatsache irritieren, dass sich die beute schon vor dem eigentlichen verbrechen in unserem besitz befindet - das gehört alles zum plan!).

 

der lakaiwie sie auf diesem bild an der typischen verbrechervisage (eingefallene schweinsaugen, dreitagesbart, pfeife, vorgeschobenes kinn, flache stirn, bucklig, leicht hinkend, kropf, übelriechend) ersehen können, der lakai, zu jeder schandtat im dienste des bösen bereit

 

anreise zum tatort

das fluchtfahrzeug wird vorbereitetum weniger aufzufallen schleichen wir unter dem schützenden deckmantel der nacht zu dem ort, an dem das fluchfahrzeug geparkt wurde: die strassenbahn. wieder einmal bin ich sprachlos ob der genialität der chefin, die sofort daran dachte, dass eine strassenbahn das unauffälligste mittel ist, einen tatort zu erreichen: täglich fahren mindestens mehrere strassenbahnen am tatort vorrüber, eine weitere würde also nicht auffallen. persönlich wäre mir zwar der lotus mit den hitzesuchenden atomraketen wegen der bose-stereoanlage mit cd-wechsler lieber gewesen, aber der ruhigen und sachlichen argumentation der chefin, besonders wegen der geschliffenen und vorbereiteten späteren tatwaffe in ihrer hand, muss ich mich geschlagen geben. habe ich die ledersitze, den wunderbaum und das wunschkennzeichen erwähnt?
glücklicherweise kommen uns zu diesem zeitpunkt freundliche, dunkle und sehr höfliche gestalten mit rat, aufmunterung und einer stärkung zu hilfe. danke, fremder!

 

der tatort

der lakaium uns nicht zu verraten - in der nähe des orts des geschehens liegen von burgeoisen bonzen gut frequentierte lokale - fotografieren wir den tatort, zur späteren analyse der illegalitäts-performance, ohne blitz.

 

das verbrechen

der lakaiein letztes mal überprüft die geniale drahtzieherin das werkzeug und die beute. alles ist vorbereitet, die aktion kann beginnen

 

der lakaider üble lakai posiert stolz, die tatwaffe einsatzbereit in der hand, während die chefin mit adleraugen die umgebung nach potentiellen zeugen absucht, die sie dann mit der tatwaffe zur strecke bringt. glücklicherweise ist integraler bestandteil des plans ein loch, in dem man auch gleich die leichen verschwinden lassen kann.

 

der lakaider rücken des üblen lakaien krümmt sich nicht ohne grund - es treten erste komplikationen auf, als sich der boden als etwas hart herausstellt. glücklicherweise verfügt die chefin über einige str+1 - potions und ich über einen gürtel der hügelriesenstärke, der die tätigkeit einigermassen erträglich macht.
das unternehmen muss mehrmals unterbrochen werden, um potentielle zeugen zu erlegen.

 

es ist vollbrachtder ausführende part der operation ist gelungen, die beute im boden vergraben. mit einigen stampfern der geheimwaffenbesetzten schuhe wird die erde gefestigt, der chefin rollen dabei unbeabsichtigt einige cyanidkapseln aus dem geheimfach der schuhsohlen. ich stecke eine ein, für den fall der fälle. ich werde niemals reden!
der triumph steht uns ins gesicht geschrieben. auch wenn wir noch geschnappt werden, ist die rebellion gegen die herrschende weltordnung, die nun folgen wird, nicht mehr aufzuhalten. ich stelle mir bereits meinen lebensabend in rio vor, als plötzlich die chefin die flucht ergreift und innerhalb weniger augenblicke durch einen geheimen gang in die kanalisation verschwindet, mich alleine mit der tatwaffe in der hand am tatort zurücklassend.

 

die flucht

der lakaiich nehme nach alter manier die beine in die hand, und versuche, hell beleuchtete gebiete zu umgehen. glücklicherweise führt mich mein heimweg durch mehrere parks, in denen die tatwaffe nicht sonderlich auffält, und die passanten mich freundlich mit "guten abend herr gärtner, so spät noch an der arbeit?" grüßen. ha! wenn sie wüssten, dass sie beinahe zeugen eines der schlimmsten verbrechen der menschheit wurden ...

das glück betrunkener ist mir nach einem kräftigenden schluck aus dem flachmann mit eingebautem raketenfernzünder sicher. ich kann unerkannt den ganzen weg zurücklegen und flüchte in die nahegelegene ubahn. auch hier erweisst sich meine hut und der hohe kragen als nützlich, um ein zufälliges erkennen durch scotland-yard agenten zu verhindern.

 

der lakaies gelingt mir nur notdürftig, die tatwaffe als modische, bequeme und moderne plastiksackerl-halterung zu tarnen. glücklicherweise führen viele der anderen passagiere ähnliche devices mit sich.

 

der lakaimit großem schrecken erkenne ich die neugierigen, boshaften und alamierten blicke der anderen ubahnbenützer, und verkleide mich schnell als japanischer tourist, indem ich sie fotografiere. diese taktik lernte ich im ausbildungslager für angehende verbrecher bei der cia, dem auch erfolgreiche kollegen wie saddy, osi und rummy ihre karriere zu verdanken haben; sie alle aber haben die techniken nie so perfektioniert wie ich - als verbrecher wird man immerhin geboren, talent ist hierbei unersetzlich.

 

der lakaibeinahe bleibt mir das herz stehen, als ich erkenne, direkt in die falle des geheimdienstes getreten zu sein. höhnisch grinse ich mir erstaunt entgegen, und mache sogar noch ein zweites beweisfoto, um die geheimdienstler mit dem blitz zu blenden ...

 

der lakaiich kann direkt spüren, wie sich die hand des gesetzes vor schmerzen krümmt, niemals mehr in der lage, mich auf einem phantombild zu identifizieren. ein weiteres mal beglückwüsche ich mich.

 

der schmutz des verbrechens klebt noch an meinen händenmit der von mir perfektionierten technik des "im schatten versteckens" schaffe ich es unbeschadet in meinen unterschlupf. dort erst fallen mir die verräterischen spuren, die die beute an mir hinterlassen hat, auf. schnell wasche ich mir diese von den händen und lasse den ausguss implodieren, um alle beweismittel zu vernichten.

schlussendlich scheint die aktion geglückt - nun, etwa 1 1/2 stunden später bin ich mit meinem bericht an das hauptquartier der e.v.i.l. (essentielle verbrecher institution "live", was eine rekursion hätte werden sollen, da diese momentan sehr in mode ist, es sich aber beim besten wollen nicht ganz ausging. als vorteil erweisst sich jedoch, dass die von der "evil" organisierten "live"-veranstaltungen wenig verdacht erregen).

 

anmerkung für die rasterfahnung: eim a young black male, age 20, from ze kalifornian gettos!
nein, besser: ich bin ein sich illegal hier aufhaltender nord-taiwanesicher schwarzarbeiter und nebenberuflicher atomsprengkopfdealer ...
nein, eigentlich bin ich ein rasender, wahnsinniger frühpensionist aus der provinz auf crack.

post scriptum: bei dieser straftat wurden keine tiere (nicht einmal regenwürmer), vielleicht aber pflanzen verletzt, was wir nicht hoffen.

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